Die Menschen in Krauschwitz, einer gut 3000 Einwohner großen Gemeinde in der sächsischen Oberlausitz unmittelbar an der Grenze zu Polen,,hadern mit dem Durchgangsverkehr im Zuge der B 115. Wie in einem Gespräch der GSV mit Bürgermeister Tristan Mühl und mehreren Gemeinderäten deutlich wurde, ist die innerörtliche Verkehrsbelastung, besonders geprägt durch einen hohen Anteil an teilweise grenzüberschreitendem Schwerlastverkehr, nicht nur für die Anlieger an der B 115 nicht mehr erträglich. Hinzu kommt eine wachsende Zahl militärischer Großfahrzeuge, die den nahe gelegenen Truppenübungsplatz Lausitz nutzen und das innerörtliche Unfallgefahrenrisiko zusätzlich erhöhen.
Eigentlich sollte diese missliche Verkehrslage für Krauschwitz längst ein Ende haben, denn seit 2004 ist eine 3.3 km lange Ortsumgehung im Zuge der B 115 im Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans verankert. Doch trotz bereits 1998 begonnener Vorplanungen hat sich seitdem wenig getan, um Krauschwitz vom innerörtlichen Durchgangsverkehr nachhaltig zu entlasten. Vielmehr deuten aktuelle Untersuchungen der zuständigen Verkehrsplaner darauf hin, dass das bisher hohe Nutzen-Kosten-Verhältnis ( NKV ) von 3.6 auf einen Wert sinken könnte, der die Realisierung der Umfahrung gefährden kann.
Darauf will man sich in Krauschwitz nicht einlassen, denn Unfallgefahren für Kinder und Senioren, verkehrlich verursachte Schadstoff – und Lärmbelastungen sowie eine insgesamt fehlende Lebensqualität der an der B 115 lebenden Menschen lassen sich nicht in einem Kosten-Nutzen System abbilden, sind aber für die Wohn- und Lebensqualität der Einwohnerschaft in der unweit von Bad Muskau gelegenen Lausitz Gemeinde von immenser Bedeutung.
Deshalb soll nun eine Bürgerinitiative die Forderungen nach einem zeitnahen Bau der Umfahrung mit geeigneten Maßnahmen gegenüber den Entscheidungsträgern in der Verkehrspolitik auf Landes- und Bundesebene deutlich machen. Die GSV wird die Aktionen, auch nach persönlicher Inaugenscheinnahme der aktuellen verkehrlichen Situation in Krauschwitz, fördernd begleiten in der Hoffnung, dass in absehbarer Zeit die hohe Belastung ein Ende finden wird und Krauschwitz lebenswert bleibt.